Ackerpost
Nach diesem unglaublich warmen und trockenen Sommer haben wir einen wunderschönen Herbst erlebt. Bei milden Temperaturen und ausreichend Regen konnten unsere Kulturen noch wunderbar ausreifen bzw. weiterwachsen.
Wir hatten eine tolle Kürbisernte – 400 Kürbisse liegen in unserem Lager und können nach und nach in die Gemüsekisten verteilt werden. Dieses Jahr haben wir auf Wunsch neben Hokkaido auch Spaghettikürbis angebaut. Bei den Hokkaidokürbissen waren tierische Ernteteiler am Werk. Wühlmäuse hatten schon angefangen die leckeren Kürbisse auszuhöhlen. Es war also höchste Zeit für die Ernte.
Unsere Zwiebelernte war dieses Jahr auch hervorragend. Im Vergleich zum letzten Jahr hatten wir so gut wie keine Probleme mit Fäule. Einige Zwiebeln haben wir als Zöpfe zum Trocknen aufgehängt, den Rest haben wir gleich in Gitterkörben eingelagert.
Etwas wehmütig bin ich immer, wenn ich unseren Folientunnel so langsam abräume. Diese Kulturen habe ich doch immer sehr stark im Blick gehabt, da sie unsere Mimosen sind. Im September war dann auch Schluss mit unseren Gurken. An ihrem Platz stehen jetzt Winterrettiche. Die Tomaten haben wir bis Mitte Oktober beerntet. Die letzten Tomaten für die Kisten waren dann grün, zum Nachreifen für zu Hause.
Die Kisten sind nach wie vor reich gefüllt und diese Fülle fordert uns sehr heraus beim Kochen und Haltbarmachen. Daher findet im Oktober ein Fermentierworkshop statt, bei dem wir in die Kunst des Fermentierens eingeführt wurden. Unsere Sammlung an Rezepten hat inzwischen einen beachtlichen Umfang erreicht und so profitieren wir wieder einmal von unserem Miteinander. Unser Sauerkraut, das wir zusammen eingehobelt haben, ist fertig und kann dann bald mit in die Gemüsekisten.
Die häufigsten Arbeiten auf den Beeten waren ernten, mulchen, aufräumen und die Ansaaten von unterschiedlichen Gründüngungspflanzen. Neben Lupinie haben wir Alexandrinerklee, Inkarnatklee, Phacelia, Winterwicke und ein Leguminosengemisch angesät. Der Sinn hinter der Gründüngung ist, dass der Boden durch die Wurzeln zusammengehalten wird und das Bodenleben weiterhin versorgt wird. Das Grün der Pflanzen betreibt Photosynthese und bedeckt den Boden zum Schutz vor Erosion. So sieht der gesamte Acker sehr grün aus und es könnte der Eindruck entstehen, dass es noch sehr viel zu ernten gibt. Das ist unser 1. Versuchsjahr mit Gründüngung über den Winter. Wie wir im Frühjahr damit umgehen, wird sich dann zeigen. Wir lassen es mal auf uns zukommen, wenn wir sehen, wie alles im Frühjahr aussieht.
Für das kommende Jahr haben wir schon Wintersteckzwiebeln und Knoblauch gepflanzt. Da der Wunsch nach mehr Zwiebeln eingebracht wurde, haben wir die Beetfläche für Zwiebeln deutlich vergrößert.
Ab Oktober gibt es bei uns jetzt zusätzlich Kartoffeln. Wir haben eine Kooperation mit den „Gmiasbaura“ aus Türkheim. Da uns der Arbeitsaufwand zu groß war und die Anbaufläche für Kartoffeln zu klein ist, haben wir uns für diese Kooperation entschieden. Die Kartoffeln sind super lecker!!!!
Unser Lager ist voll mit Rote Beete, Sellerie, viele Möhren, Weißkohl, etwas Wirsing, Zwiebeln und Knoblauch und reichlich Kürbis. Ein Projekt für den Winter bzw. die kommende Saison ist, dass wir unsere Lagermöglichkeiten unbedingt vergrößern und verbessern müssen.
Im Bereich Pädagogik hatten wir wieder einige Gruppen zur allgemeinen Gartenführung auf dem Gelände. Die Themenführungen „Artenvielfalt verstehen und fördern“ und „Naturgartenelemente im Hausgarten“ sind auf reges Interesse gestoßen.
Im Oktober hatten wir eine Mitgliederinfoveranstaltung, wo wir uns über aktuelle Themen informiert und ausgetauscht haben. Ein großes Thema, das uns sehr beschäftigt ist unsere Wasserversorgung. Da wir keinen Wasseranschluss haben, sondern nur einen Teich, der über den Regenwasserkanal gespeist wird, hatten wir dieses Jahr zeitweise Bedenken, ob uns das Wasser reichen wird. Für 2023 haben wir eigentlich geplant einen neuen Folientunnel zu kaufen, der natürlich noch mehr Wasser brauchen wird. Daher gibt es noch einiges im Vorfeld zu klären.
Sonst läuft alles sehr gut, die Unterstützung durch die Mitglieder ist wunderbar. Ich konnte als Gärtnerin im September 1 Woche Urlaub machen und bin bereit für den Endspurt 2022.
In diesem Sinne – viele glückliche und dankbare Gärtnergrüße von mir
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