Ackerpost
Komm mit auf den Acker
Ihr wartet bestimmt schon alle auf den Newsletter vom August. Immerhin ist heute schon der 3. Oktober und ich finde nun endlich Zeit, um rückblickend ein paar Zeilen zu schreiben.
Der August ist ein wunderbarer Monat, die Temperaturen sind angenehm, kein Matsch an Schuhen, Hose oder Händen, selbst bei uns braucht man keine Mütze oder Stirnband, die Ernte ist üppig, die Menschen sind entspannt und gut gelaunt.
Aber: wir merken, dass viele Leute im Urlaub sind. Ich kann mich von Herzen für alle Urlauber freuen, aber wir merken, dass wir als Gemeinschaft gerade in dieser Zeit enger zusammenrücken müssen, um alle anstehenden Arbeiten zu erledigen. Ein gutes Training, jedes Jahr wieder. Ich darf lernen nicht alles zu schultern, sondern um Unterstützung zu bitten. Als Mitglieder dürfen wir lernen uns rufen zu lassen und bereit zu sein, gerade in dieser Zeit ab und an auf dem Acker zu unterstützen. Da fällt einem der solidarische Grundgedanke manchmal nicht ganz so leicht, weil man da auch gut wandern, baden … gehen könnte. Wir haben es auch diesen Sommer als Gemeinschaft wieder gut gemeistert. Ich bin sehr dankbar. Besonders bei unserem „Komm mit auf den Acker-Tag“ haben sich wieder zahlreiche Menschen, groß und klein, jung und alt, rufen lassen mit dabei zu sein. Jäten steht natürlich immer auf der Agenda. Aber wir haben auch gegraben, geerntet, Sandsäcke befüllt, Kartoffeln im Feuer gebraten, gebastelt, repariert und geplant. Und das gemeinsame Mittagessen darf natürlich nicht fehlen. Immer wieder ein kulinarischer Genuss.
Mit der Ernte bin ich sehr zufrieden.
Dieses Jahr war unser Zuckermais ein Traum und allseits beliebt.
Die Tomaten erfreuen uns wöchentlich mit zwischen 1,5 – 2 kg als Teil der Gemüsekiste.
Die Freilandpaprikas sind süß und wunderschön anzusehen.
Unsere Kohlrabis sind zart und von Schneckenschäden weitestgehend verschont geblieben.
Herausfordernd ist die Qualität der Zwiebeln. Da das Jahr doch sehr feucht war, sind sie nicht so gut lagerfähig. Wir werden sehen, wie lange wir sie im Lager behalten können.
Unsere Paprika im Folientunnel sind leider auch nicht ganz so ertragreich, wie ich es gerne gehabt hätte.
Mein Fokus war natürlich dieses Jahr auch sehr auf den Tomaten, was sich auch ausgewirkt hat.
Nächstes Jahr bekommen dann die Paprika mehr aufmerksamkeit.
Bei der Bohnenernte treffen wir uns unter unserem Schirm und zupfen im Sitzen, ganz entspannt und bei guten Gesprächen unsere Buschbohnen.
Ich werde immer wieder gefragt, warum ich die Stauden komplett abschneide und die Stauden nur 1x beernte.
So entgeht uns ja dadurch die 2. Ernte von den Stauden. Meine Antwort ist ganz einfach.
Wenn das Ernteteam 55plus und 1-5 Jahre alt ist, habe ich für unseren Betrieb dies als eine gute Form der Bohnenernte entdeckt.
Wer die Menschen hat, die 1-2 Stunden gebückt die Bohnen von den Stauden ernten können, kann dies ja gerne anders machen.
Ich freue mich besonders, dass wir mit unserer Methode vor allem auch die Mitglieder mit einbinden können, denen die Arbeit im Sitzen leichter fällt.
Wir hatten dieses Jahr Urs Mauck von Relavisio als Berater bei uns in der SoLaWi.
Er berät vor allem Market Garden Betriebe und SolaWis.
Seine Motivation ist, gerade diesen Betrieben als Berater zur Seite zu stehen, da die Anzahl der Gärtner, die ausgebrannt und entmutigt aufgeben, sehr groß ist.
Wir hatten einen zweitägigen Workshop mit ihm, wo er mit uns alle Arbeitsabläufe beratend durchgegangen ist.
Als Ergebnis davon haben wir z.B. eine weitere Tür im Rundbeet eingebaut, mehrere Kompostplätze errichtet und ein Gerätehäuschen im Rundbeetbereich errichtet.
So werden die Wege kürzer und effektiver. Peter hat uns ein Gerätehäuschen gebaut. Herzlichen Dank dafür.
Außerdem hat Urs uns geraten, nie ohne Schubkarren auf den Acker zu gehen!!!!
Hiermit schließe ich den Bericht vom August, obwohl es noch so viel zu erzählen gäbe.
Hierzu lade ich gerne in unseren Garten ein.
Wir erzählen gerne und begeistert von unserem großen Abenteuer „SoLaWi Bad Grönenbach e.V.“
Herzliche Grüße Eure Gärtnerin Ruth